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Vier Arten, die Liebe zu vergessen

Roman

Erschienen am 15.10.2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492302531
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 18.7 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Autorenportrait

Thommie Bayer, 1953 in Esslingen geboren, war Maler und Liedermacher, bevor er 1984 begann, Stories, Gedichte und Romane zu schreiben. Unter anderen erschienen von ihm »Die gefährliche Frau«, »Singvogel«, der für den Deutschen Buchpreis nominierte Roman »Eine kurze Geschichte vom Glück« und zuletzt »Heimweh nach dem Ort, an dem ich bin«.

Rezension

»Fesselnd erzählt.«

»Eine gelungene Ferienlektüre mit Tiefgang für Menschen, die im Urlaub auch gerne mal über das eigene Leben nachdenken.«

»Mit tiefer Empathie erzählt Thommie Bayer von Lebensentwürfen, erlittenen Enttäuschungen und der Kraft der einen großen Liebe.«

»Seine Geschichten handeln von den Varianten der Liebe; einem Spaziergänger gleich wandelt er deren verzweigte Wege ab - ohne allerdings ins Triviale abzudriften.«

»Der Spezialist für zwischenmenschliche Beziehungen und komplizierte Herzensangelegenheiten.«

»Toll gemacht, absolut lesenswert. Nicht nur für Männer.«

»Traurig und komisch zugleich.«

»Thommie Bayers Roman ist eine Liebeserklärung an Venedig, an das Leben und die Freundschaft. Ein Buch voller Musik und Leidenschaft.«

»Wie immer erzählt Bayer dabei intensiv und mitreißend, beschreibt seine Charaktere präzise und vielschichtig, lässt sie wortgewaltig beinahe lebendig erscheinen.«

»Ein interessanter Roman mit sorgfältig entworfenen Charakteren, leisen Worten und Respekt vor der Andersartigkeit der Mitmenschen.«

»Ein erhellender, unterhaltsamer Blick in die Männerseele. Und - nebenbei - eine Liebeserklärung an Venedig.«

»Wie ein gutes Gespräch unter langjährigen Freunden.«

»Psychologisch fein gezeichnet in den Figuren, atmosphärisch dicht und mit ausgefeilter Sprachkunst (...).«

»Thommie Bayers kluger und atmosphärischer Roman erzählt von den unverhofften und verpassten Möglichkeiten der Liebe. Eine musikalisch, charmante Geschichte.«

»Dank der tanzenden Sprache des Malers, Liedermachers und Vielschreibers (...) tritt 'Vier Arten, die Liebe zu vergessen' wie seine Vorgänger an die Schwelle zum Bestseller, mit Sätzen, die sich abermals lautlos in das Herz des Lesers zu schleichen scheinen.«

»'Vier Arten, die Liebe zu vergessen' ist auch ein Buch für Frauen, die hinter die Fassade des männlichen Denkens schauen möchten.«

»Thommie Bayer erzählt eine Geschichte, die fern jeder süßlichen Schwülstigkeit ist und gerade deswegen ergriffen macht.«

»Thommie Bayer beweist (...) wieder ein Gespür für menschliche Zwischentöne.«

»Ohne Garantie auf Happy End, dafür fast nebenbei mit beeindruckendem Tiefgang.«

»Geht ans Herz.«

»Schöner Roman über die Themen Freundschaft, Liebe, Enttäuschung und Hoffnung.«

»(...) Liebe. Kein anderer Autor schafft es wie Bayer, diesem Thema so leichthändig Tiefe zu geben.«

»Vielleicht DAS Buch für Männer in der Midlife-Crisis...«

»Thommie Bayer versteht es, die Faszination Venedigs im Vorübergehen einzufangen. Ähnlich nebenbei macht er seinen angeblichen Abgesang auf die Liebe zu einer Ode an dieselbe.«

»Geschickt und vielschichtig skizziert Bayer seine Romanfiguren. So feinfühlig, dass man glauben könnte, sie existieren tatsächlich.«

»Es sind die ganz großen Themen des Lebens, die den Roman adeln, nämlich Freundschaft, Respekt, Liebe und die Kraft, Enttäuschungen zu überwinden, die der Autor mit großer Kenntnis, Einfühlsamkeit, Leichtigkeit und sprachlicher Kraft hinmalt.«

«Das feinfühlig gezeichnete Porträt verschiedener Persönlichkeiten erzählt von der Kraft der Liebe ebenso wie von Lebenslinien, die vom Weg abzukommen scheinen.«

»Ein sehr einfühlsames Buch, heiter und traurig (...).«

»(...) ein sehr einfühlsames Buch, heiter und traurig.«

»Sehr offen und frei von jeglicher Sentimentalität.«

»Thommie Bayer beweist, dass eine spannende Geschichte durchaus psychologisch tief sein kann. Und auch, dass fehlbare Menschen immer interessanter sind als vorbildliche.«

Leseprobe

Für Jone   If I knew where the good songs come from, I'd go there more often.   Leonard Cohen   Die kleine Maschine flog durch ein Gewitter, wurde hin und her geschlagen von Böen, sackte in Luftlöcher und schien nur mit Mühe voranzukommen durch das immer wieder von Blitzen erleuchtete Dunkelgrau. Michael war froh, nichts weiter im Magen zu haben als einen Espresso und ein Stückchen Pansecco, das würde im Ernstfall (noch zwei Luftlöcher mehr) in den Pappbecher passen, den man im Gepäcknetz am Sitz vor ihm beim Putzen übersehen hatte.  Der Platz neben ihm war leer, und die Stewardess saß zum Landeanflug angeschnallt hinten, also konnte niemand Michaels weißes Gesicht und seine um die Sitzlehnen gekrampften Hände sehen. Nicht, dass ihm das besonders peinlich gewesen wäre, aber den besorgten Blick einer Stewardess wollte er jetzt nicht auf sich ziehen. Auch wenn die Uniformen nicht mehr so flott und streng und dunkelblau wie in den Siebzigerjahren waren und die Frisuren nicht mehr im damaligen Einheitslook nach hinten gebunden und von Spangen oder Knoten gezähmt, der Anblick einer Stewardess beschwor ihm noch immer zuverlässig den Anblick seiner Mutter herauf. Und dieser Anblick tat noch immer weh.  Nicht mehr wie damals natürlich, nicht mehr wie ein Medizinball, sondern eher wie eine hart geworfene Murmel auf dem Solarplexus, aber dennoch, es blieb ein Reflex, den er in sechsunddreißig Jahren nicht losgeworden war: Er sah das im Haar festgesteckte blaue Käppi, die grauen Augen und roch den Vanilleduft seiner Mutter, als sie sich über ihn beugte, mit der Hand über seine fiebrige Stirn strich und sagte: 'Papa passt auf dich auf, ich bin übermorgen wieder da. Werd schnell gesund, mein kleiner Schwan.' Und dann hupte unten auf der Straße der Wagen, der sie abholte und zum Flughafen brachte, wo sie den Jumbojet mit der Flugnummer 540 bestieg, der acht Stunden später in Nairobi zwischenlanden und kurz nach dem Start wieder auf den Boden aufschlagen und explodieren würde.  Die Böen ließen nach, je tiefer die Maschine sank. Als die Landebahn in Sicht kam, ging alles wieder glatt, der Spuk war vorbei, vom Aufsetzen der Räder fast nichts zu spüren, und mit dem Langsamerwerden des Flugzeugs änderten die Regenschlieren am Fenster ihren Lauf von fast waagerecht zu schließlich senkrecht. Nur Michaels Fingerknöchel waren immer noch weiß wie das Innere von Radieschen.  Den Blick der Stewardess mied er, als er an ihr vorbeikam, er sagte Arrivederci zum hellgrünen Teppichboden und tat so, als müsse er seine Hose nach unten zupfen. Auf dem Weg zum Mietwagenschalter kam ihm zu Bewusstsein, dass er ja aus Süden angeflogen war und jetzt wieder nach Süden fahren musste - er würde dasselbe Gewitter noch mal abkriegen. Diesmal von oben. Mit festem Boden unter sich. Aber wohl erst in einer halben Stunde oder später - hier am Flughafen Franz-Josef-Strauß regnete es nur noch Bindfäden. Das Dunkelgrau wartete weiter südlich auf ihn.  Als der Kunde vor ihm die Autoschlüssel an sich nahm, sah Michael sich in der Halle um, ob er vielleicht einen seiner Freunde von damals entdecken würde. Wenn sie nicht mehr in München oder in der Nähe lebten, konnten sie auch geflogen sein und müssten, wenn sie pünktlich zur Beerdigung kommen wollten, jetzt oder in den nächsten Minuten zu einem der Mietwagenstände oder den Taxis eilen. Es war kurz vor zehn. Die Feier sollte um elf anfangen. Höchste Zeit.   ~   Als er endlich die Autobahn nach Salzburg erreicht hatte, war es schon nach halb elf. Von Thomas, Bernd oder Wagner hatte er nichts gesehen, das wäre wohl auch zu viel Zufall gewesen. Er näherte sich dem Dunkelgrau, aber als die Tropfen auf seiner Windschutzscheibe zahlreicher wurden, war er längst wieder von der Autobahn abgebogen und fuhr auf ein Wäldchen zu, und erst als er dieses erreicht hatte, ging es richtig los.  Ob seine Fingerknöchel schon wieder weiß waren, interessierte Michael jetzt nicht, er hatte beide Hände am Steuer und konzentrierte sich