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Wolkenfern

Kinsky, Esther
Erschienen am 06.10.2013
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518424056
Sprache: Deutsch
Umfang: 499 S.
Format (T/L/B): 3.3 x 20.5 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Nach einem Verkehrsunfall erwacht Dominika aus dem Koma, umsorgt von ihrer Mutter und Grażynka Rozpuch, einer alten Familienfreundin, die ihr den Platz in der Spezialklinik bei München verschafft hat. Statt nach Polen zurückzukehren, bricht Dominika, von Fernweh getrieben, ins Ungewisse auf, lebt als Fotografin unter Emigranten in New York und London, bis sie eines Tages den Ort findet, an dem sie bleiben will. Hineingewoben in diese weibliche Odyssee ist die Geschichte Grażynkas, die vor dem Krieg als Findelkind von einem Frauenpaar, den »Teetanten«, aufgezogen wird. Als die SS im Städtchen die polnische Bevölkerung deportiert, gelingt es den Teetanten, das Kind in die Obhut einer Nonne zu geben. Aus dem KZ zurückgekehrt, sehen sie, wie ihre Nachbarn sich um die Besitztümer der verschwundenen jüdischen Familien streiten. Und von Grażynka keine Spur… Zeiten und Erzählebenen kunstvoll verknüpfend, rollt Joanna Bator ein großes Panorama aus, das sich über Kontinente und ein ganzes Jahrhundert erstreckt. »Wolkenfern« ist ein Roman über Fremdheit und Heimatsuche. Vor allem aber handelt er von den vielgestaltigen Beziehungen zwischen Frauen − atemberaubend kühn, in einer sinnlichen, mitreißenden Sprache. »Wolkenfern« ist ein literarisches Schwergewicht, ein Buch, das auch emotional tief berührt.

Autorenportrait

Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst wie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet.

Rezension

»Joanna Bator reiht sich in die beste Tradition der polnischen Erzählkunst des 19. Jahrhunderts ein...«

»Für Goethe atmete Weltliteratur einen transnationalen Geist der Toleranz und Offenheit. Es scheint, als habe die die große, polnische Autorin Joanna Bator Goethes Ideen tief verinnerlicht. Ihr neuer Roman jedenfalls hätte kosmopolitischer nicht ausfallen können«

»... stilsicher und mit exzellentem Sprachgefühl geschrieben ...«

»Wieder begeistert Bator, von Esther Kinsky in ein prächtiges Deutsch übersetzt, durch eine ausgesuchte Metaphorik.«

»Vermutlich ist Bators Doppelroman das wichtigste polnische Erzählwerk des jungen 21. Jahrhunderts.«

»Joanna Bator schrammt knapp am Kitsch entlang. Egal. Entscheidend im Roman ist ihre überbordende Erzählfreude.«

»Die Geschichte des Romans ist so fein verästelt wie die Ausläufer eines Flusses. Man muss eine Lust am Streunen und Sich-davon-treiben-Lassen mitbringen, um Bators Roman zu mögen. Dann aber wird man ihn lieben ... Manchmal glaubt man, Bator greife auf eine andere als die gewöhnliche Sprache zurück, weil sie diese zu so kunstvollen, kraftvollen Sätzen zusammensetzt.«

»In treibt Bator ihre tollkühne, von Esther Kinsky atemberaubend gut übersetzte Prosa in neue Erzählraffinessen, dreht das Verschachteln und miteinander Verknüpfen in schwindelnde Höhen, lässt immer neue Personen aufund zwischen den Generationslinien weiblicher Netzwerke abtauchen.«

»Joanna Bator hat für diese Welt auch in ihrem neuen Roman eine märchenhaft leichte Prosa entwickelt, die sich in ihre Figuren liebevollst einfühlt, bis selbst Bösartigkeiten verführerisch funkeln.«

Leseprobe

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