Beschreibung
Bindungsbezogene Psychotherapie als Methode der Wahl bei Depression
Autorenportrait
Prof. Dr. med. Henning Schauenburg ist Professor für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Heidelberg und dort stellvertretender ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik. Er ist Nervenarzt, Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychoanalytiker. Er war Sachverständiger für Psychotherapie im GBA 2008-2017 und Präsident des European Chapter der Society for Psychotherapy Research (2013-2016).
Rezension
Bereits in der frühen Kindheit interagieren Biologie und Psyche und prägen Bindungsstile. Unsichere Bindung birgt unter anderem Depressionsneigung als langfristiges Risiko. Auch auf die Therapie von Depressionen haben Bindungsaspekte Einfluss. Henning Schauenburg beschreibt basale psychotherapeutische Interventionen nicht nur bei akuter Depression und erläutert den Umgang mit typischen Konflikt- und Abwehrmustern sowie Fallstricke im therapeutischen Prozess. Die vielen therapeutischen Techniken zur Arbeit mit depressiven Patientinnen und Patienten, eindrucksvoll illustriert mit Fallvignetten, sollen Therapeuten zu »ruhiger Gelassenheit« in der Arbeit mit depressiven Menschen verhelfen.
Die Modelle zur Erklärung von depressiven Erkrankungen wandeln sich. Die neuere Bindungstheorie und -forschung fokussiert gemeinsam wirkende psychologische, soziale, biologische und kulturelle Einflüsse auf die Entwicklung von Depressionen.