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Von den Nazis trennt mich eine Welt

Tagebücher aus der inneren Emigration 1933-1939

Graf, Peter / Faure, Ulrich
Erschienen am 13.03.2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608983296
Sprache: Deutsch
Umfang: 440 S.
Format (T/L/B): 3.7 x 21 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Autorenportrait

Rezension

»Eine große Sache: Die Tagebücher von Hermann Stresau zeigen den kritischen Blick eines Normalbürgers auf den Alltag im Dritten Reich.« Stephan Speicher, Zeit, 22. April 2021

»Um zu wissen, wie kam, was kommen musste, sollte man Stresaus feinnervige Analysen lesen. Da kämpft einer gleichermassen mit sich wie mit den Zeiten. Es ist ein am eigenen Leben geschulter Doppelblick auf Massenphänomene, deren Varianten sich bis heute wiederholen. Ein Blick auf die Korrumpierbarkeit der Moral, auf Nationalismus und politische Verführbarkeit. [...] ein anschauliches Bild deutscher Privatgeschichte [...] Es ist eine private Geschichte, in der sich Hermann Stresaus Intellekt gänzlich uneitel an den politischen Veränderungen abarbeitete. Der Schriftsteller will sich mit dem System nicht arrangieren, und schon gar nicht sympathisiert er mit seinen Vertretern. [...] Hermann Stresau war einer derer, die während der Nazizeit nicht der politischen Demagogie verfielen, dafür aber umso klarer auf die Verhältnisse schauten.« Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 16. April 2021

»Der Mann ist hellsichtig bis auf den heutigen Tag. Öfters oszillieren seine kommentierenden Beschreibungen, wie der Nationalsozialismus in Deutschland sich epidemisch verbreitete & Folgen hatte, wie die Blaupause unserer Gegenwart […].« Wolfram Schütte, Glanz und Elend, 25. Juli 2021

»Die Tagebücher sind für Stresau notwendige Selbstvergewisserung, um der Rohheit mit einer für ihn selbst verbindlichen moralischen Antithese zu kontern.« Anton Thuswaldner, Die Furche, 24. Juni 2021

»Die Tagebücher zeigen einen Autor, der die Nazis verachtet. Mit Ekel registrierte Stresau, wie Arnolt Bronnen oder Gottfried Benn sich dem neuen Regime andienten. Trocken analysierte er Hitlers propagandistische Rhetorik.«

»Stresau, ein Bildungsbürger, Nationalkonservativer und Freiwilliger des Ersten Weltkriegs, sieht sehr schnell, dass der Nationalsozialismus Deutschland in eine Katastrophe führen wird. In seinen Tagebüchern deutet er philosophisch, politisch und kulturhistorisch Ereignisse und Entwicklungen. Stilistisch hervorragend, sind sie ein außergewöhnliches Zeitdokument, das vielfach auch Anlass zu Überlegungen zu unserer Gegenwart gibt.« Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 22. Mai 2021

»Die Tagebuchaufzeichnungen zeigen weder einen Helden noch einen, dessen Ansichten aus heutiger Sicht makellos sind. Stresaus feine Beobachtungsgabe der unmittelbaren Umgebung aber zeichnet ein Bild, in dem, obwohl vergleichsweise unaufgeregt und unspektakulär, eben gerade deshalb der ganze Schrecken, der innere Terror und die Angst spürbar werden. Zudem fasziniert seine scharfsinnige Auseinandersetzung mit der Frage, wie aus einem Volk eine bedrohliche Masse werden konnte, in der Distanzierung aber offensichtlich dennoch möglich war.« Christine Eickenboom, Literaturkritik.de, 18. Mai 2021

»All das aber ändert nichts am Lauf der Dinge, an der Ohnmacht dieses zur inneren Emigration gezwungenen Schriftstellers, der nur im Verborgenen seine wahren Empfindungen kundtun kann. Und damit einen nicht-korrumpierten, uneitlen, klaren Blick auf seine Zeit gewährt. Peter Graf und Ulrich Faure ist nicht genug zu danken für die Wiederentdeckung dieses Werks- und für die mühevolle Arbeit der Vervollständigung und Kommentierung der Tagebücher.« Ulrich Rüdenauer, SWR2 lesenswert Magazin, 16. Mai 2021

Leseprobe

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Schlagzeile

Die literarische Wiederentdeckung: der hellsichtige Blick eines Intellektuellen auf die Jahre 1933-1939