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Die Sommerhäuser der Dichter

Wo die schönste Zeit des Jahres verbracht wurde – von Ausschweifungen, gelungenen Werken und einem ewigen Sternenhimmel

Lardon, Thomas
Erschienen am 28.03.2022
29,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737407717
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 24.5 x 17.5 cm
Lesealter: 18-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wer träumt nicht von diesem besonderen Ort der Ruhe und Inspiration? Dem Haus am Meer, dem Chalet in den Bergen – oder einfach nur dem stillen Holzhaus im eigenen Garten? Thomas Mann kaufte sich von dem Geld, das er für den Nobelpreis bekam, genau so ein Haus am Meer, Anton Tschechow zog in eine weiße Villa in den Hügeln Jaltas, und Roald Dahl gab sich mit einer winzigen Holzhütte in seinem Garten zufrieden, in die eigentlich nur sein Schreibstuhl passte. Wie unterschiedlich die Vorstellungen von einem Sommerhaus sind, zeigen diese brillanten, facettenreichen Porträts, die den Leser wie einen Gast in Haus und Garten einladen. Allen gemeinsam ist der Wunsch der Künstler, zu einem Teil der sie umgebenden Natur zu werden: Für Lindgren war sie die »Trösterin«, für Cocteau eine »Insel ländlichen Glücks«, für Lorca ein »Garten Eden«. Nur einer stellte ganz andere Bedingungen. Den Beat-Dichter Burroughs zog es im Sommer nach Tanger. Dort war das Leben viel leichter als in New York. Und Drogen waren überall verfügbar … Besuchen Sie die Sommerhäuser von: Anna Achmatowa, Bertolt Brecht, William S. Burroughs, Jean Cocteau, Roald Dahl, Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Astrid Lindgren, Federico García Lorca, Thomas Mann, Anton Tschechow, Kurt Vonnegut und Christa Wolf.

Autorenportrait

Thomas Lardon ist seit vierzig Jahren als Autor, Herausgeber und Unternehmer im Verlags- und Kunstbereich tätig, besonders in den Bereichen Biografien und Spiritualität. Ganz im Sinne dieses Buches steht sein Sommerschreibtisch an der Ostsee, im historischen Künstlerort Ahrenshoop.

Rezension

Einige der Beiträge besitzen selbst literarische Qualitäten, sind atmosphärisch und lassen durch wohlgesetzte und kunstvoll angeordnete Worte Wohnhäuser und längst vergangene Lebenswelten wiederauferstehen. Und sie wecken die Erinnerung an einst gelesene literarische Werke oder die Neugier auf solche, die man demnächst lesen möchte. Buchkultur - Das internationale Buchmagazin Anregende Lektüre, frisch, aber durchaus stimmig von Thomas Lardon zusammengebunden wie die Teile einer intelligent komponierten Patchworkdecke, die nicht nur Lieblingsautoren ( und -autorinnen) von einer ganz persönlichen Seite zeigt, sondern auch Sommergefühle auslöst. Buchkultur - Das internationale Buchmagazin Von Tanger über Weimar bis Nidda, von Thomas und Klaus Mann über Günter Grass und Anton Tschechov bis William Burroughs – dieses Buch befeuert die Neugier des Lesers. Die Texte laden ein dem Forscherdrang nachzugeben und dem Einen oder Anderen über die Schulter zu schauen und das zu sehen, was die Dichter einst aufsaugten. Die Resultate dieses Aufsaugens sind weltbekannt. Ein Besuch bei Dichters hilft deren Schriften zu verstehen. Hier hält man einen der originellsten Reiseappetitmacher überhaupt in den Händen! aus-erlesen.de "Die Sommerhäuser der Dichter", das perfekte Buch für die heisse Jahreszeit, das die Sehnsüchte nach literarischer Sommerfrische, Meeresbrise, Bergluft und Stadtgartenglück in so traumhaft schöner Weise stillt und uns beim Lesen ein wahres und unvergängliches Sommerglück schenkt. DURCHLESER | Literatur-Journall Mit prächtigen Bildern und prägnanten Texten stellt dieses Buch Sommerresidenzen vor, in denen sich besonders kreativ schreiben liess. Biel-Benkemer Dorf-Zytig Das reich bebilderte Buch ist ein Augenschmaus. Großflächige Fotos, verschiedenfarbige Zwischenüberschriften und Zitate faszinieren das ästhetische Empfinden ebenso, wie der Inhalt zum Lesen und Eintauchen in den Sommer einlädt. zeitzeichen gGmbH Wer in dem Bildband „Die Sommerhäuser der Dichter“ von Thomas Lardon blättert, der mal kurz, mal länger vorstellt, wohin sich Christa Wolf und Hermann Hesse, Jean Cocteau und Kurt Vonnegut gern zurückzogen, der bekommt natürlich sofort selber Lust auf den Zweitwohnsitz im Grünen, am Meer oder auch nur am Stadtrand. Dort muss man ja nicht unbedingt schreiben. Auch lesen ist doch so schön Buch & Zeit Endlich mal wieder eines dieser schönen Bücher aus dem CORSO Verlag www.alliteratus.com

Leseprobe

Der Wind kommt von Westen in Woserin. Im Sommer trägt er den Duft von Raps mit sich, im Herbst holt er die Kastanien vom Baum. Immer trifft er auf das Doppelglasfenster mit Rahmen aus Holz. Er rüttelt daran, säuselt und pfeift, wie ein ungeduldiger Troubadour. Das alte Pfarrhaus bleibt unbeeindruckt, vom Wetter, von den Mäusen, die die Türschwellen wegnagen wie Knäckebrot. Das Sturmzimmer gehörte Christa Wolf. Dort hat sie geschrieben, auf einer Erika, einer Brother, einem Laptop zuletzt. Der Schreibtisch stand in einem Kegel aus Licht, ihr Blick ging hinaus zu den grasenden Heidschnucken, ins salzige Grün Mecklenburgs. Hier, wo die Gemeinden nach schwierigen Gemütern klingen - Poserin, Zidderich, Pingelshagen -, hat sie die helle Hälfte des Jahres verbracht, die dunkle in Berlin. (aus: 'Was war das Beste in 365 Tagen? Woserin!') --------- Touristen verirren sich normalerweise nicht hierher, in die Rue Magellan in Tanger, zwei Querstraßen von den Boulevards mit den französischen Restaurants und Luxushotels entfernt. Nur ein paar Backpacker und Literatur-Nerds checken hier regelmäßig in dem unscheinbaren Hotel El-Muniria an der steilen Straße ein, denn dort bezogen in den Fünfziger- und Sechzigerjahren William S. Burroughs, Jack Kerouac, Allen Ginsberg und andere Beat-Autoren ihr Quartier, wenn sie, von wilden Träumen getrieben, mal wieder in der unwirklichen Stadt zwischen Mittelmeer und Atlantik, Meer und Wüste nach Erfüllungen aller Art suchten. Auch Truman Capote und Tennessee Williams kamen zu Besuch, blieben aber den Entgleisungen der Beatniks gegenüber reserviert. Sie rauchten und tranken lieber mit Paul Bowles. Burroughs, wenn er nicht mit Kiffen oder den arabischen Jungs beschäftigt war, schrieb hier an 'Naked Lunch', seiner cartoonhaften, pornografischen und gehässigen Generalabrechnung mit der amerikanischen Gesellschaft, ein albtraumhafter, in beliebiger Reihenfolge lesbarer Roman von zweifelhaftem literarischen und bedeutendem zeitgeschichtlichen Wert, voller Spuren und Anspielungen auf diese Jahre (aus: 'Abtauchen in das Elend der anderen')

Inhalt

1. Bertolt Brecht / Helene Weigel, Buckow: »Wieder etwas Horaz lesen« von Gustav Seibt | 2. Anna Achmatowa, Komarowo: »Geraschel der Verleumdung« von Sonja Zekri | 3. Federico G. Lorca, Granada: »Die schöne Quelle der Tränen« von Reinhard J. Brembeck | 4. Christa Wolf, Woserin: »Was war das Beste in 365 Tagen? Woserin!« von Ulrike Nimz | 5. William S. Burroughs, Tanger: »Abtauchen in das Elend der anderen« von Nicolas Freund | 6. Thomas Mann, Nida: »Raus ans Meer« von Thomas Steinfeld | 7. Kurt Vonnegut, Long Island: »Der Hamptons-Way-of-Life« von Peter Richter | 8. Roald Dahl, London: »Bis es sitzt« von Alexander Menden | 9. Astrid Lindgren, Furusund: »Salzkrähe und Einsamkeit« von Silke Bigalke | 10. Anton Tschechow, Jalta: »Ich könnte Gärtner sein« von Tim Neshitov | 11. Jean Cocteau, Milly-la-Forêt: »17 Jahre lang wachträumen« von Joseph Hanimann | 12. Max Liebermann, Berlin: »Das Einfachste ist immer das Schwerste« von Jens Bisky | 13. Albert Einstein, Caputh: »Das Paradies am Havelsee« von Hans-Josef Küpper | 14. Patti Smith, Roche: »Warum Patti Smith das Haus von Rimbaud gekauft hat« von Mara Delius | 15. Gerhart Hauptmann, Hiddensee: »Der Herrscher der Insel« von Thomas Lardon | 16. Hermann Hesse, Montagnola: Der Titel des Beitrags von Volker Michels steht noch nicht fest