Beschreibung
Der letzte Tagebucheintrag von Anne Frank stammt vom 1. August 1944. Drei Tage später wurden sie und die sieben ande- ren Untergetauchten im Amsterdamer Hinterhaus entdeckt und verhaftet. Als ihr Vater Otto Frank am 27. Januar 1945 in Auschwitz von russischen Soldaten befreit worden war, begann für ihn die Suche nach seiner Frau Edith, den Töchtern Margot und Anne und den anderen vier, die sich gemeinsam mit ihnen im Hinterhaus versteckt hatten: Herman und Auguste van Pels, ihr Sohn Peter und Fritz Pfeffer. Es dauerte einige Monate, dann hatte Otto Frank Gewissheit: Von diesen acht war er der einzige Überlebende der deutschen Lager.
Bas von Benda-Beckmann hat die Spur noch einmal aufgenommen, um auf der Grundlage aller verfügbaren Zeugnisse und Dokumente so viel wie möglich über das Schicksal der Untergetauchten aus dem Hinterhaus nach ihrer Verhaftung herauszufinden. Mit seiner detaillierten und bewegenden Schilderung füllt der niederländische Historiker eine Leerstelle nicht nur in der Biografie von Anne Frank, sondern in der Geschichte des Holocaust.
Mit 160 Abbildungen und einem ausführlichen Register.
Autorenportrait
Bas von Benda Beckmann, geboren 1976 in Zu¨rich, ist ein niederla¨ndischer Historiker, der sich in zahlreichen Aufsa¨tzen und Bu¨chern mit dem deutschen Nationalsozialismus und dem Holocaust bescha¨ftigt hat. Er war bis 2018 am Niederla¨ndischen Institut fu¨r Studien zu Krieg, Holocaust und Vo¨lkermord (NIOD) angestellt und arbeitet seitdem im Amsterdamer Anne Frank Haus. Sein Buch »Nach dem Tagebuch« wurde mit dem Kleio Klasseprijs ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Haarlem.
Rezension
»Millionen von Menschen wurden auf einen anonymen Tod reduziert. Jetzt wissen wir, wie es acht von ihnen ergangen sein muss, von dem Moment an, als sie nicht mehr in Anne Franks Tagebuch auftauchen.« Volkskrant
Weil der Historiker nicht romanhaft diese Schicksale ausmalt, sondern sehr sachlich - mit allen verfügbaren Berichten der Überlebenden als Zeugen - die Abläufe, die Situation in den Lagern, die fortwährenden Selektionen schildert und dazu die historischen Hintergründe liefert, hat dieses Buch eine deprimierende wie aufklärerische Wucht.
Jürgen Kanold in der Südwest Presse
Ein Buch, dessen Bedeutung nicht genug gewürdigt werden kann.
Vorarlberger Nachrichten