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Nazi-Deutsch in 22 Lektionen. Nazi-German in 22 Lessons

Mit hilfreichen Informationen für Führer, Saboteure, Gauleiter und Quislinge. Nachdruck eine Flugblattes des britischen Informationsministeriums aus dem Jahr 1942.

Trier, Walter / Czollek, Max / Warthost, Antje M. / Cho-Polizzi, Jon
Erschienen am 22.02.2022, 2. Auflage 2022
14,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783968490533
Sprache: Deutsch
Umfang: 80 S., 30 Illustr., 22 farbige Bildtaf., Reprodukt
Format (T/L/B): 1.5 x 17.8 x 12.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Über die fatale Logik von Propaganda – und wie sie durch Satire überwunden werden kann So steht es auf einem Flugblatt, das Anfang 1942 Maschinen der britischen Royal Airforce One über den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten abgeworfen haben. Es sollte allen, die in einer gleichgeschalteten Pressewelt lebten, eine andere Lesart oder Definition der gängigsten Nazi-Begriffe und Thesen anbieten. Für die Umsetzung dieser pädagogisch-aufklärerischen Absicht holte das britische Informationsministerium keinen Geringeren als den im Londoner Exil lebenden Illustrator Walter Trier, den bekannten Zeichner der Erich Kästner-Bände, und ließ ihn unverhohlen eindeutig und sarkastisch Bilder des „arischen Typus“, gelungener „Mitarbeit“ und wirkungsvoller „Schutzmaßnahmen“ zeichnen. Die erklärenden Bildunterschriften lieferte der irische Journalist Frank Dowling. Diese Sammlung an Illustrationen mag heute skurril und komisch wirken, erschütternd ist dennoch der Bezug zur realen politischen und militärischen Situation. Wenn Wladimir Putin von „Entmilitarisierung“ und „Befreiungsaktion“ spricht, beruft er sich auf eine russische Propaganda-Tradition, die auch bereits für die zynische und menschenverachtende Rhetorik Joseph Goebbels' ein Vorbild war. Mit den Mitteln der Kunst Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen ist daher wichtiger denn je. Nachdruck des illustrierten Original-Flugblatts mit allen „22 Lektionen“ und Kommentaren. Mit einem Vorwort von Max Czollek sowie Anmerkungen der Walter Trier-Expertin Antje M. Warthorst Zweisprachige Ausgabe

Autorenportrait

Walter Trier,1890 in Prag geboren, studierte zunächst an der dortigen Kunstgewerbeschule und Kunstakademie, anschließend in München bei Franz von Stuck. Unmittelbar nach dem Examen wurde er nach Berlin abgeworben, wo er bis zu seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1936 glücklich lebte und arbeitete. Die Stationen seines Exils waren London, Toronto und schließlich Collingwood, Ontario, wo er 1951 in seinem Atelier verstarb.

Rezension

Gruß aus dem Exil. Walter Trier verhöhnt die Nazis.

Sensationsfund. Walter Triers Kampfschrift gegen die Nazis.

Mit spitzer Feder gegen Naziterror: Der legendäre Kästner-Illustrator Walter Trier kämpfte im Jahre 1942 mit einer Flugschrift gegen die Nazis. Es gleicht einem Wunder, dass diese Zeugnisse der Geschichte nach 80 Jahren nun in dem sensationellen Band „Nazi-Deutsch in 22 Lektionen“ versammelt sind. Der Widerstand in beißend-satirischen Bildern entlarvt die Machenschaften der Nazis!

„80 Jahre später erscheint Nazi-German in 22 Lessons im Verlag Favoritenpresse erneut, zweisprachig und historisch eingeordnet. Der Verlag konnte nicht vorausahnen, was just zum Zeitpunkt der Veröffentlichung geschehen würde – dass die Welt in der Ukraine einen Krieg mit noch unabsehbaren Folgen erlebt. Wieder geht es um eine Spirale der Propaganda,um zynische Phrasen und Floskeln. Manche Analysten haben die Situation schon vor der russischen Invasion mit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg verglichen.“ (Spiegel Online)

„Der Berliner Favoritenpresse kommt das Verdienst zu, nicht allein einen Bildband zu allen Facetten der Kunst Walter Triers sowie eine Biografie des Zeichners bereitgestellt zu haben, beide verantwortet von Antje M. Warthorst, der führenden Expertin für Triers Leben und Werk, sondern mit dem Nachdruck der kleinen Broschüre aus Kriegszeigen (ergänzt durch Begleitworte von Max Czollek und der Herausgeberin) einen realistischen Eindruck von TRiers Kunst wie auch einer Form seines Engagements zu vermitteln.“ (Martin Knepper, konkret)

„Dass dieses Wörterbuch des Totalitarismus nach 80 Jahren in einer kommentierten Neuausgabe erscheint, ist ein Glücksfall.“ (Der Tagesspiegel)

„Erschreckend aktuell“ und „Treffender als Trier kann man die lügnerische Sprache der Kriegspropaganda sprachlich und zeichnerisch nicht fassen“. (Dr. Dierk Wolters, FNP)

„Die 22 Zeichnungen sind nicht nur von kunsthistorischem Interesse. Es ist vor allem faszinierend, wie Trier Argumente aufgreift, wie sie heute noch im Krieg Russlands gegen die Ukraine auftauchen und im Wesentlichen darauf hinauslaufen: Ärgert den Aggressor nicht! Widerstand verlängert nur den Krieg, den doch niemand will!“ (Ultimo, Juli 2022)

Schlagzeile

Sensationsfund. Walter Triers Kampfschrift gegen die Nazis.