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Von der Freude, den Selbstwert zu stärken (Fachratgeber Klett-Cotta)

Erschienen am 14.08.2014, 17. Auflage 2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608860474
Sprache: Deutsch
Umfang: 130 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 21.6 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Autorenportrait

Rezension

»Dies ist ein besonderer Fachratgeber [...] man bekommt auf diesen 130 Seiten jede Menge wertvolle Impulse. [...] Auf diese Weise kann man lernen, mit der eigenen Energie respektvoll umzugehen und wohlwollend mit sich zu sein« Anna-Christina Lanari, Lesefreunde24, 19.12.2018

»Das Buch kann zu Recht als eine "Entdeckungsreise zu sich selbst" bezeichnet werden, auch wenn es einem selbst schwerfällt, in den Spiegel der Realität zu schauen (...). Die Autorin gibt viele praktische Hinweise, wie es gelingen kann, die eigenen Selbstwerte noch klarer zu erkennen und stärker als bisher auszubauen. Dieses überaus praktisch orientierte und interessant geschriebene Buch ist eine Einladung zur Selbstentdeckung und Selbstentwicklung, das jeder selbsterfahrungsorientierten Person ans Herz gelegt werden kann.« Handbuch für ErzieherInnen, 12/2007

»Potreck- Rose ist es auf einzigartige Weise gelungen, psychologische Theorien allgemein verständlich darzulegen und mit praktischen Übungen zu versehen, die leicht in den Alltag integriert werden können. Aber mehr noch: Sie liefert eine Fülle von Anregungen für die therapeutische Praxis und spricht daher verschiedene Zielgruppen an: Ob nun als Bibliotherapie für Patienten oder Leser, die sich mit der Steigerung des Selbstwerts auseinandersetzen möchten, oder als Fundus für Therapeuten und Praktiker, die neue therapeutische Anregungen für ihre Arbeit suchen. Fazit: Unbedingt lesen und einiges für sich umsetzen.« Nadine Schuster und Heinz Rüddel, Verhaltenstherapie, Vol. 16, No. 4, 2006

Leseprobe

7. Sich selbst Vater und Mutter werden 'Wenn ich groß bin, dann.' Was war für Sie das Schönste und Wichtigste am Erwachsenwerden? Nicht mehr gesagt zu bekommen, was Sie tun und was Sie lassen sollen? Kommen und gehen zu können, wann und wie Sie wollen? Keine Vorschriften über Kleider, Essen, Trinken und Lebenswandel gemacht zu bekommen? Bei jedem Menschen wird die Antwort etwas anders ausfallen. Wie sie ausfällt, hängt vor allem damit zusammen, welche Erfahrungen die Person in der Kindheit und Jugend gemacht hat. Ob mit diesem Lebensabschnitt eine Phase großer Fürsorge und liebevoller Begleitung zu Ende gegangen ist. Oder ob eine Phase von schmerzlicher innerer Einsamkeit und ständiger Bevormundung durch die Eltern ihren Abschluss gefunden hat. Im ersten Fall kann Erwachsenwerden vor allem mit dem Gefühl von Verlust verbunden sein: Verlust von elterlicher Fürsorge, von Geborgenheit, vielleicht sogar das Gefühl des Verlusts von Sorglosigkeit. Im zweiten Fall wird ein Gefühl von Befreiung wahrscheinlicher sein. Befreiung durch den Gewinn von Unabhängigkeit, Gewinn der Freiheit, das Leben selbst zu gestalten. Gleichgültig, wie Kindheit und Jugend eines Menschen verlaufen sind - Erwachsensein bedeutet immer, Verantwortung für sich selbst zu tragen. Bedeutet, Fürsorge für sich selbst zu übernehmen und damit - unser Thema - sich selbst Vater und Mutter zu werden. Wie bewusst es jemandem ist, dass genau das die Aufgabe des Erwachsenenlebens ist - nämlich selbst so für sich zu sorgen, wie eigentlich Mutter und Vater für einen gesorgt hätten - und wie gut das dann klappt, das hängt nun allerdings tatsächlich wieder davon ab, wie viele Chancen ein Kind oder eine Jugendliche hatten, genau das zu lernen. Die Zusammenhänge sind nicht so sehr kompliziert: Wenn ein Kind von Mutter oder Vater immer wieder erfährt, dass sein Wohlergehen nicht wirklich wichtig ist, dann lernt es: Nimm dich nicht so wichtig, andere und anderes sind wichtiger als du. Das kann sich auf vieles beziehen, auf Essen und Trinken oder auf Wärme und Geborgenheit, aber auch auf die Gesundheit, auf Sorgen in der Schule und tausend andere Dinge. Kinder erhalten solche Botschaften durch viele Sätze oder Gesten. Zum Beispiel durch Sätze wie: 'Ich hab jetzt keine Zeit für dich', oder: 'Sorg für dein Essen selbst, ich komme heute nicht dazu, dir etwas zu kochen', oder: 'Deine Halsschmerzen sind schon nicht so schlimm, stell dich nicht so an', oder, oder, oder. Das Kind lernt immer wieder das Gleiche: Meine Anliegen sind nicht so wichtig, ich bin nicht so wichtig. Also ist es das Beste, ich nehme mich selbst nicht wichtig. Dann werde ich auch nicht dauernd enttäuscht, wenn ich etwas nicht bekomme, was ich eigentlich brauche oder was ich mir gewünscht habe. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass es für ein Kind sehr schwer ist zu lernen, für sich selbst zu sorgen, wenn das scheinbar nicht so wichtig ist. Genauso schwer ist es, das zu lernen, wenn die Eltern das auch für sich selbst nicht können. Dann fehlt es dem Kind an Vorbildern, und damit steht die Fürsorge für sich selbst im Erwachsenenalter oft auf wackligen Füßen. Leichter ist es dagegen, wenn die Grundhaltung, auf sich zu achten und mit sich selbst respektvoll umzugehen, von den Eltern durch ihr Verhalten dem Kind gegenüber, sich selbst gegenüber und im Miteinander vermittelt wird. Auch hier liegt der Zusammenhang auf der Hand: Vermitteln Eltern ihren Kindern, dass sie Respekt vor ihrer Person haben, und sei das manchmal noch so schwierig, dass sie bemüht sind, dem Kind die notwendige Anerkennung, Aufmerksamkeit und Fürsorge zuteil werden zu lassen, dann erfährt das Kind genau das: Dass es mit seinen Anliegen wichtig ist, dass es Respekt und Anerkennung verdient. Damit sind die Wurzeln angelegt, dass das Kind sich als Jugendlicher und Erwachsener selbst wichtig nimmt und die Verantwortung für sich übernehmen kann. Zugegeben, im Leben kann immer noch vieles schief gehen, aber die Wurzeln, die sind erst einmal da. Genügt es nicht, werden Sie vielleicht fragen, wohlwollend mit sich selbst zu sein? Habe ich nicht damit schon genug zu tun? Und ist das nicht eigentlich dasselbe wie sich selbst Mutter und Vater sein? Nur anders verpackt? Und habe ich nicht schon einen wohlwollenden Begleiter an meiner Seite, ja, ein ganzes Führungsteam, und nun sollen auch noch Vater und Mutter dazu? Wird das nicht alles ein bisschen unübersichtlich? Nun, das ist eben nicht dasselbe. Und zu viel wird es bestimmt nicht, schon deshalb nicht, weil jeder seinen Platz und seine Aufgabe genau kennt. Das Wohlwollen ist die Basis für die Fürsorge für sich selbst; ohne diese Basis kann sie sich gar nicht entwickeln. Das Wohlwollen ist eine Art grundsätzlicher Akzeptanz, die es als Erste zu schaffen und zu fördern gilt. Die Fürsorge für sich selbst - also sich selbst die beste Mutter und der ideale Vater sein - baut auf der wohlwollenden anerkennenden Grundhaltung auf und geht einen Schritt weiter. Sie bedeutet mehr, nämlich Verantwortung und Verpflichtung, für das eigene Wohlergehen, für die eigenen Anliegen und Bedürfnisse zu sorgen. Wir sind selbst für uns zuständig, niemand sonst Wie geht das nun: sich selbst Vater und Mutter werden? Eigentlich ist das nicht so schwierig. Denn eigentlich muss man nur das für sich selbst tun, was ein idealer Vater und eine ideale Mutter getan hätten oder tun würden. Im besten Falle ergänzen sich die beiden in ihren Rollen und in ihrer Grundhaltung, sie tauschen sich aus und stimmen sich ab. Mal ist der Vater großzügig und die Mutter konsequent, mal ist der Vater mild und die Mutter streng, mal ist es aber auch umgekehrt, der Vater ist der Strenge und die Mutter die Nachsichtige, Großzügige. Auch hier geht es wieder darum, dass beide Kräfte gleichermaßen vertreten sind, die wohlwollende Seite und die fordernde. Das Prinzip taucht wieder auf, wie schon bei der Teamarbeit: Fürsorge für sich selbst muss nicht immer heißen, den einfachsten Weg zu gehen. Manchmal führt der einfachste Weg nur kurzfristig zu Erfolgen, manchmal ist es fürsorglicher, zunächst eine anstrengende Strecke hinter sich zu bringen, etwa eine schwierige Aufgabe zu erledigen, und sich dann auszuruhen und sich über das Erreichte zu freuen. Das Wichtigste an der ganzen Sache aber ist anzuerkennen, dass wir selbst die Verantwortung dafür tragen, fürsorglich mit uns zu sein. Und das nicht nur anzuerkennen, sondern es auch in eigenes Handeln umzusetzen. Anzuerkennen und umzusetzen, dass Vater und Mutter diese Fürsorge spätestens an uns abgegeben haben, seit wir erwachsen sind. Und schließlich, auch das ist wichtig: Zu akzeptieren, dass wir diese Zuständigkeit, diese Verantwortung an niemanden weitergeben können, auch nicht an eine Ehefrau, einen Lebenspartner oder an die eigenen Kinder. Was Sie selbst tun können Vorschlag 1: Kleine Gesten der Fürsorge im Alltag Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die kleinen Gesten der mangelnden Fürsorge im Alltag. Das könnten solche einfachen Dinge sein, wie am Arbeitsplatz nicht genug zu trinken oder zu essen zur Verfügung zu haben - und dann am Abend völlig ausgetrocknet oder ausgehungert zu sein. Oder: zu spät ans Einkaufen zu denken - und dann die kläglichen Reste aus dem Kühlschrank zusammenkratzen zu müssen. Oder: immer fünf Minuten zu wenig Zeit zu haben, um in Ruhe die Tasche zu packen oder das Frühstück zu richten - und dann gehetzt und schlecht vorbereitet den Tag zu beginnen. Oder, oder, oder. Wählen Sie eine kleine Alltagsgeste aus, auf die Sie besonders achten wollen, um besser für sich zu sorgen. Legen Sie sich fest, was Sie für welchen Zeitraum tun wollen. Werten Sie dann Ihre Erfahrungen aus und prüfen Sie, ob es sich lohnt, diese Fürsorge verlässlich in Ihrem Alltag zu verankern. Vorschlag 2: Postkartensammlung mit Wohlfühl-Ideen Schreiben Sie jede Idee, wie Sie für sich sorgen können, einzeln auf eine Postkarte (wenn Sie Spaß an schönen Postkarten haben, können Sie jeweils ein passendes Motiv für die Idee... Leseprobe

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Sich selbst wachsen lassen