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Präsentieren als neue Unterrichtsform

Die pädagogische Eigenlogik einer Methode

Tiedtke, Michael
Erschienen am 19.03.2008, 1. Auflage 2008
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783866491588
Sprache: Deutsch
Umfang: 120 S.
Format (T/L/B): 0.8 x 21.1 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die neue Reihe: Wissen fürs Lehren Die heute vielleicht erfolgreichste Innovation im Unterricht ist die Präsentation von eigenständig recherchierten Themen. Die Schüler entwickeln hier beträchtliche Methodenkompetenz. Die Frage aber ist: Was wird dabei aus der Sache, die präsentiert wird? Die Fallstudie „Mittelalter“ zeigt dies im Detail. Ein kleines, gut lesbares Buch, das wichtige Informationen und Tipps für das Lehren an die Hand gibt. Wer heute Schulen der Sekundarstufe besucht, muss damit rechnen, dass er keinen normalen Unterricht zu Gesicht bekommt, sondern in unterschiedlicher Weise „Präsentationen“ von Schülern. Faktisch übernehmen die SchülerInnen hier den Unterricht, sei es, um gestellte Fragen zu beantworten, Wiederholungen zum Stoff zu liefern, eigenständig entwickelte Projekte vorzustellen oder aber den geltenden Unterrichtsstoff arbeitsteilig zu erarbeiten und die Ergebnisse anschließend der Klasse zu präsentieren. Auch in methodischer Hinsicht variiert die Praxis beträchtlich. Das geht von der lässig beiläufigen Erledigung einer Methodenpflicht bis zur quasi professionellen PowerPointPräsentation inclusive strukturiertem Feedback. Neben und nach einer allgemeinen Charakterisierung des Falltypen und ihrer pädagogischen Eigenlogik enthält die Studie die mikrologische Analyse einer Sequenz von Präsentationen mit Feedback, die Schüler einer achten Klasse zum Thema „Mittelalter“ durchgeführt haben. Jeder Schüler, jede Schülerin der Klasse hatte sich hierfür aus einem Pool von Pflicht- und Wahlthemen ein eigenes auszusuchen. Gestützt durch vorbereitete Fragen und Inhaltsübersichten, sowie Hinweise zur vertiefenden Recherche im Internet und in einer Materialkiste hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, Informationen zu ihrem Thema zu erarbeiten. Sodann wurde großer Wert darauf gelegt, im Medium des jeweiligen Themas die Methodenkompetenz des Präsentierens einzuüben. Die Schüler haben hierfür ein Kompetenzraster an die Hand bekommen und sollen sich in einer wiederkehrenden Übung versichern, ob sie die Methode nun besser beherrschen als beim vorherigen Fall. Die Fallstudie kann zeigen, wie die Umstellung von Un ter - richt auf Präsentation wirksam wird, wie sie eine neue Pädagogik begründet und wie sich dabei systematisch die Methode vor die Sache stellt. Tendenziell ist der Inhalt nur noch Mittel zum Zweck, Methodenkompetenz zu entwickeln.

Rezension

Gruschkas Buch gewährt bei kurzweiliger Lektüre einen raschen Einblick in die Problematik der Unterrichtsforschung auch für diejenigen, die auf diesem Feld noch keine Erfahrung haben. sozialerSinn - Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung 11/2010 Mit den vorliegenden Analysen werden erste Schritte auf dem Weg zu einer empirisch gehaltvollen Vermittlungstheorie gegangen, die in der gemeinsamen Auseinandersetzung von Lehrenden und Lernenden mit Themen ihren Kern sieht. Es wäre zu wünschen, dass die Einsichten und Ergebnisse dieser Studie in der Aus- und Weiterbildung von Lehrenden genutzt werden. Hessische Blätter für Volksbildung 2/2010 Der äußerst kurzweilige Band führt eindrücklich die Leistungsfähigkeit der fallrekonstruktiven Sozialforschung vor Augen. In Seminaren der Universität, aber auch der zweiten Phase der Lehrerausbildung, bietet sich die Diskussion der hier protokollierten Unterrichtswirklichkeit an, zumal die nahezu lückenlose Darbietung des empirischen Materials auch zur Auswertung nach eigenen Interessen einlädt. Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 2010 Die Stärke der Studie [über die Methode des Präsentierens] liegt in den Auszügen, den Transkriptionen der Unterrichtsstunden, die zur Weiterarbeit am "Material" in anderen Seminarveranstaltungen einladen. L-News Nr. 29 Juni 2008